PRAKTIKUM IM BEREICH SOZIALES, GESUNDHEIT UND PSYCHOLOGIE
Was kennzeichnet Montessori-Kindergärten?
Was passiert bei einer Ergotherapie?
Wie arbeiten Musiktherapeut*innen?
Wie wird das Thema Tod im Altersheim thematisiert?
Die Schüler*innen der 7. Klassen WIKU (7D un 7E) hatten vom 24.-26.1.2022 die Möglichkeit, Berufe praxisnah kennenzulernen und zu erleben. Sie absolvierten drei Praktikumstage in verschiedensten Organisationen und Unternehmen im Bereich Soziales, Gesundheit und Psychologie: Altersheime, Kindergärten, Ambulatorien uvm.
Vorbereitet wurde das Praktikum im Psychologieunterricht, der im WIKU besonders die entwicklungspsychologischen, pädagogischen, sozial- und arbeitspsychologischen Kompetenzen vertieft. Das Praktikum ermöglicht den Bezug zur Lebenswirklichkeit (Beruf, Arbeit, Wirtschaft) zu intensivieren und dient zur Orientierungshilfe in Bezug auf die Lebensgestaltung und Berufswahl.
Die Erlebnisse aus den Praktikumstagen haben die Schüler*innen in Form eines Reflexionstagebuchs festgehalten:
Leonita Humaj, 7E
Ich habe meine Berufspraktischen Tage im Alters- und Pflegeheim Haus Wieden verbracht. Unsere Aufgaben bestanden darin, Unterhaltungen mit den Bewohner*innen dort zu führen und sie zu beschäftigen. Wir haben den Bewohner*innen auch dabei geholfen, von A nach B zu kommen, wenn sie Schwierigkeiten hatten. Zudem haben wir auch bei den Corona-Testungen geholfen. Jeden Abend haben wir den Bewohner*innen auch Kuchen und Kaffee zu den Wohnungen gebracht und öfters mussten wir auch Post und Pakete an die Stationen und an die Zimmer der älteren Menschen ausliefern. Das Reden und das Spielen von Gesellschaftsspielen mit den Bewohner*innen im Gemeinschaftsraum waren wohl das Schönste an dem Ganzen. Auch wenn ich kein großer Fan von Büroarbeit bin, muss ich ehrlich sagen, dass das Schreiben von Rezepten, das Aushelfen bei der Rezeption und das Scannen der Zettel im Büro eigentlich auch ganz in Ordnung war.
Über mich habe ich gelernt, dass ich wirklich nicht so geduldig in, wie es in diesem Job nötig ist. So hart es klingen mag, es ist nicht so, dass es die ganze Zeit Action und Spaß gibt, aber das ist in jedem Beruf so. Ich nehme auf jeden Fall viel Erfahrung mit für mein späteres Leben. Ich bin froh, dass uns das angeboten wurde, denn ich hätte dieses Praktikum außerschulisch immer gern gemacht aber wäre vielleicht nie dazu gekommen. Jetzt habe ich meine Bestätigung und Sicherheit, was ich in Zukunft machen will und auch wenn das nicht mein zukünftiger Traumjob ist, hat mir das gezeigt, dass ich in meinen Beruf gehöre, wo viel mit Menschen gearbeitet und kommuniziert wird. Gerade weil es mir so viel Einsicht gebracht hat, würde ich das Praktikum in einem sozialen Beruf den zukünftigen Jahrgängen auf jeden Fall empfehlen. Nicht nur für den zukünftigen Job, auch einfach dafür, so eine Erfahrung zu machen und Erinnerungen zu sammeln, da diese drei Tage echt Spaß gemacht haben.
Nicolas Franner, 7E
Die drei Praktikumstage, vom 24.01. bis zum 26.01., die uns von der Schule genehmigt wurden, habe ich an der Schule am Himmel, einer inklusiven privaten Schule mit Öffentlichkeitsrecht, verbracht. Verschiedenste Kinder und Jugendliche besuchen diese Schule: Kinder im Alter von sechs bis vierzehn Jahren sowie Kinder mit erhöhtem Förderbedarf oder Lernschwächen sind bunt durchgemischt in Gruppen eingeteilt, abhängig von ihrem Lernstand.
Meine Gruppe und Aufgaben
Ich wurde in der Apfel-Gruppe eingeteilt, die sechszehn Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren besuchen.
Meine Aufgabe in dieser Gruppe war es grundsätzlich, den Kindern zu helfen. Da der Unterricht viel freier als in anderen Schulen ist, wird viel Wert auf individuelle Hilfe gelegt. Es gibt festgelegte Zeiten, an denen sich die Kinder selbstständig ihre „Tabs” holen müssen und die Aufgaben darin erledigen sollen. Wenn Kinder Hile dabei brauchten, sind sie zu uns Betreuern gegangen. Die Tabs wurden im Vorhinein von den Klassenlehrern zusammengestellt und in die Mappe gelegt.
Der Unterricht selbst wird aber eher kurz gehalten, es gab viele Pausen, in denen ich auch mit den Kindern gespielt habe oder den anderen Betreuern Fragen stellte. Um zwölf mittags durften die Kinder essen gehen, wo ich mich auch um einen Teil der Gruppe kümmern musste.
Meine Erkenntnisse
Mir hat meine Praktikumszeit unglaublich gut gefallen, auch wenn es machmal ziemlich anstrengen war. Alle Betreuer, die ich kennengelernt habe, ware sehr nett und ich habe mich sofort mit ihnen verstanden. Abgesehen von dem sehr langen Schulweg habe ich eigentlich keine negativen Erfahrungen gemacht — mir waren die drei Tage aber ein wenig zu kurz, um ganz in den Beruf einzutauchen. Es wäre besser, eine ganze Woche dort zu verbringen.
Es hat mich selbst überrascht, wie sehr es mir gefallen hat, mit Kinder zu arbeiten. Vor diesem Praktikum konnte ich mir nicht vorstellen, in einem sozialen Beruf zu arbeiten — das hat sich jetzt geändert. Wenn sich mein derzeitiger Berufspfad als nicht erfolgreich herausstellt, könnte ich mir vorstellen, dort zu arbeiten. Ich finde, dass ein soziales Praktikum wie dieses unglaublich hilfreich ist, um seine eigenen Fähigkeiten und Interessen zu entdecken.
Raphael Wannerer, 7E
Das Praktikum, welches ich am 25.01. und 26.01. gemacht habe, verbrachte ich im Kuratorium „Wiener Pensionisten Wohnhäuser — Häuser zum Leben” im Haus Leopoldau. Dort verbrachte ich meine Zeit mit dem dort stationierten Sozialarbeiter und unterstützte diesen bei seinen Aufgaben.
Mein Tagesablauf sah folgendermaßen aus:
Um 8:30 Uhr traf ich mich täglich mit meinem Betreuer und begleitete ihn dann den ganzen Tag bis 15:30 Uhr. Um 9:00 Uhr gab es die tägliche Morgenbesprechung, bei der ich auch mit anwesend sein durfte, wo die Teamleiter des Hauses über Neuigkeiten gesprochen haben (z.B. Neue Corona-Fälle im Haus). Dann um ca. 10:00 Uhr begann die eigentliche Arbeit. Wir gingen im Haus herum und besuchten ein paar Bewohner*innen, die z.B. Hilfe bei finanziellen Dingen brauchten. Wir führten und protokollierten aber auch Statusgespräche. Das ist ein Gespräch mit einem Bewohner über das allgemeine Befinden, welches jeder Bewohner alle sechs Monate haben muss. Dieses wird dokumentiert und dann in das Computer-System eingetragen. Am Mittwoch hatten wir Sprechstunde, wo die Bewohner*innen mit ihren Anliegen zu uns kommen konnten.
Ich habe meine Zeit mit den alten Leuten sehr genossen — mehr als ich dachte. Es hat sehr viel Spaß gemacht, im Haus herumzugehen und den Bewohner*innen zu helfen. Es kann aber auch sehr anstrengend werden, wenn man z.B. mit dementen Leuten arbeiten muss, da dieser sehr viel Ruhe und Geduld in Anspruch nehmen.
Am Ende der Berufspraktischen Tage kam ich zu dem Entschluss, dass dieser Beruf für mich genau das Richtige ist, und ich es anstrebe, eines Tages auch Sozialarbeiter zu werden. Es muss nicht unbedingt in einem Pensionistenwohnhaus sein, jedoch hat ein Sozialarbeiter ein großes Spektrum an Möglichkeiten, wo er arbeiten kann. Ich würde allen weiteren 7. Klassen dieses Praktikum empfehlen, da es eine gute Möglichkeit bietet, seinen Horizont zu erweitern.