„PYJAMAPARTY” — ODER DOCH SCHULE?
Habt ihr euer Bett schon einmal gegen eine Turnmatte getauscht und bis weit nach der Geisterstunde mit euren engsten Freund*innen gequatscht und gelacht? Ich meine aber nicht, auf einer Geburtstagsparty, sondern tatsächlich in der Schule mit euren Lehrern und Klassenkolleg*innen?
Dieser Wunsch wurde uns am 14.06.2022 im Rahmen einer Lesenacht erfüllt:
Aufgeregt warteten wir abends, vollgepackt mit Yogamatten und Schlafsäcken unter den Armen, auf unseren Klassenvorstand, der uns bald darauf Eintritt in das verlassene Schulgebäude gewährte. Wir waren alle voller Vorfreude.
Im Mehrzwecksaal säuberten wir schnell noch den Boden, dann holten wir Matten aus dem Turnsaal und im Nu war unser gemütliches Matratzenlager für die Nacht bereit. Danach waren wir alle sehr hungrig. Uns wurden viele verschieden Sorten Pizza aufgetischt, auf die wir uns sofort stürzten. Nachdem wir unser Abendessen am Sportplatz beendet und dadurch neue Energien getankt hatten, beschlossen wir „Werwolf” zu spielen. Als alle „Wölfe” entlarvt worden waren, tobten wir uns im Freien aus. Es war ein herrliches Gefühl, den Sportplatz an diesem lauen Sommerabend ganz für uns alleine zu haben. Danach ging es weiter im Programm mit einem Film. Kurz darauf hörte man schon das Rascheln von Chipspackungen und das genüssliche Verzehren von Gummibären. Alle blickten gebannt und belustigt auf den Bildschirm, auf dem „Fack ju Göhte 2” abgespielt wurde. Schließlich wurden Wasserhähne aufgedreht, wir putzen ein bisschen wehmütig unsere Zähne und machten uns bettfertig. Mussten wir tatsächlich schon schlafen gehen? Dieser kurze, nachdenkliche Moment wurde sofort durch den letzten Programmpunkt gestoppt - die „Nachtwanderung”!
Nun wurde es gespenstisch still im dunklen, leeren Schulhaus. Alle waren gespannt. Wir setzen uns in Bewegung und schlichen den Gang entlang. Auf einmal war es hell, dann wieder dunkel. Unten bei den Spinden wurde es besonders gruselig. Dunkelheit, Stille, ein Grummeln im Bauch — da ein Geräusch — Kreischen. Wir erschreckten uns gegenseitig, versteckten uns und liefen ausgelassen umher. Es war wunderschön, so eng mit den Klassenkamerad*innen zusammen zu sein und die Schule einmal ganz anders zu erleben.
Schlussendlich wickelten wir uns in unsere Decken und Schlafsäcken und nahmen unsere mitgebrachte Lektüre zur Hand. Es ertönte noch lange Gelächter, bis es nach sanften Ermahnungen unserer Lehrer doch dann irgendwann still wurde.
Am Morgen wurden wir von dem Gezwitscher der Vögel geweckt. Unser Klassenvorstand, Herr Professor Falk, war so lieb und brachte uns warmes, frisches Gebäck vom Anker. Letztlich schlossen wir unsere Übernachtung mit einem gemütlichen Frühstück in der ersten Stunde ab.
Ich finde es so toll, dass wir zusammen eine Nacht in der Schule verbringen durften. Es war ein wunderschönes, aufregendes und zusammenschweißendes Erlebnis. Ich möchte mit hiermit bei Herrn Professor Pably und Herrn Professor Falk herzlich bedanken.
Nina-Marie 3a