LEHRAUSGANG DES ANWI-WPG ZUM NARRENTURM UND INS AKH AM 20.3.2023
Narrenturm
Die Führung ging los mit einer Einführung in die Geschichte des Narrenturms. Der Turm steht auf dem Gelände des alten AKH. 1784 ließ Kaiser Joseph II., einer der Söhne Maria Theresias, den Narrenturm erbauen, um psychisch erkrankten Menschen einen sicheren Platz, wo sie auch behandelt werden, ermöglichen zu können. Auffällig am Turm selbst ist, dass die ersten zwei Etagen an der Außenwand abgeschliffen sind. Das sei eine Maßnahme gegen schaulustige Menschen gewesen, die die Mauern hochgeklettert seien, um die Patient*innen sehen und verspotten zu können.
Als wir mehr über die vielfältigen Exponate im Turm erfahren haben, wurden wir auch gebeten, keine Fotos zu machen, da Vieles im Turm von echten Menschen stammt, die einmal gelebt haben. Diesem ethischen Grund sind wir selbstverständlich respektvoll nachgekommen. Im Turm sind verschiedene Arten von Exponaten: Nassexponate (z.B. Organe, die konserviert in einer Lösung eingelegt sind), Trochenexponate (z.B. Knochen), Abdrücke (z.B. Wachsabdrücke von Hautkrankheiten). Besonders auffällig war, wie viele unterschiedliche Wachsabdrücke von Hautkrankheiten an der Wand hingen. Wachsabdrücke waren die damalige Art, Hautkrankheiten, zu „fotografieren”. Besonders beeindruckend waren die Skelette von Siamesischen Zwillingen, von denen es einige im Turm gibt.
Der Ausflug in den Narrenturm war eine Achterbahn der Emotionen: Von Mitgefühl, über Staunen, bis hin zu Ekel war alles dabei, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Wir würden allen auf jeden Fall einen Ausflug und eine Führung durch den Narrenturm empfehlen.
Medizinischer Campus AKH
Anschließend zum Narrenturm sind wir zum AKH gewandert und haben von 2 Medizinstudent*innen eine Führung durch den Campus bekommen. Wir sind bei den verschiedenen Fakultäten vorbeigegangen und konnten bei manchen praktischen Kursen auch durch die Fenster spicken. Ebenfalls aufregend war der große Hörsaal für die Student*innen, in den wir auch kurz reinschauen durften.
Unsere beiden Guides haben uns viel über das Studentenleben am AKH-Campus erzählt. Uns hat vor allem sehr erstaunt, wie groß der Campus ist. Das AKH ist viel mehr als nur die beiden Türme, die man von der U6-Station sieht.
Ein besonderer Dank geht auch an Prof. Schober und Prof.in Misch, die uns diesen spannenden und lehrreichen Ausflug ermöglicht haben!
von Maximilian Huemayer