Krawatten-Workshop -unser Bericht
Am 13.12.2024 war Milena Michiko Flaŝar an der F26, um aus ihrem Roman „Ich nannte ihn Krawatte“ vorzulesen und die Hintergründe dieses Buchs zu erklären.
Es geht darin um den Protagonisten Hiro, der aus der Ich-Perspektive erzählt, und um einen ehemaligen Geschäftsmann namens Ohara Tetsu, den er im Laufe des Buches immer näher kennenlernt. Hiro war ein Hikikomori, also jemand, der viele Monate oder sogar Jahre sein eigenes Zimmer selten verlässt. Er beginnt nun langsam wieder den Kontakt zur Außenwelt herzustellen.
Es ist eine besondere Erfahrung, eine*n Autor*in aus seinem/ihrem eigenen Buch vorlesen zu hören, er/sie verleiht den Figuren Lebendigkeit und Authentizität. Besonders an den vielen Stellen dieses Buches, an denen ein innerer Monolog vorkommt, macht dies einen großen Unterschied.
Zwischen den Vorlesungen hatten die Schüler*innen die Möglichkeit, ihre Schreibkompetenzen zu üben. Sie konnten untersuchen, wie die Atmosphäre eines Textes sich durch Zeitformen und Satzkonstruktionen verändert. Ein Text im Präsens mit kurzen Sätzen wirkt lebendig und unmittelbar, während derselbe Text im Präteritum mit vielen Nebensätzen gedämpfter und nachdenklicher erscheint. Dadurch können Eindruck und Gefühl eines Textes stark variieren. Die gewählte Form beeinflusst entscheidend die Wirkung auf die Leser*innen.
Auch für Fragen wurde ein Teil der Zeit genutzt. Man bekam Antworten zum Inhalt des Romans, aber auch zur Arbeit als Autor*in. Schüler*innen fragten mit großem Engagement, wie es dazu kam, dass die Autorin einen der zwei Protagonisten zu einem Hikikomori machte oder auch wie die Ideen zu einem Buch von verschiedenen Autoren anders behandelt werden. Frau Flaŝar war sehr offen und äußerte sich zu jeder Frage des Publikums.
Eine kurze Dankesrede:
Liebe Frau Flaŝar,
wir Schülerinnen und Schüler der Franklinstraße 26 wollen uns ganz herzlich bei Ihnen bedanken. Es war uns eine Ehre, die Autorin unserer Klassenlektüre kennenzulernen und zu verstehen, was für Gefühle Sie beim Prozess des Schreibens begleitet haben. Unsere Texte vorzutragen und ein professionelles Feedback zu bekommen, war für uns ein einmaliges Erlebnis in der bisherigen Schulzeit.
Mit einem Lächeln und der Hoffnung, dass es Ihnen auch gefallen hat
Die Schülerinnen und Schüler der 6c